Die Erfüllung einer uralten Verheissung









Seit ich selbst Mutter geworden bin, tauchen in der Weihnachtszeit immer wieder die
gleichen, leisen Fragen in mir auf: Fühlen unsere Kinder noch dieselbe Weihnachtsfreude, die wir damals empfanden? Was bedeutet für sie heute die Weihnacht noch?

Wenn ich an die Weihnachtszeit in meiner Kindheit zurückblicke, dann sehe ich etwas
Einfaches und doch Wunderbares vor mir. Es waren die stillen, beinahe heiligen Momente, wenn wir als Familie um den Tisch sassen, das Licht gedämpft und der Kerzenschein warm und sanft war.Die Welt da draussen spielte keine Rolle und wir Kinder spürten die besondere Atmosphäre, als würden wir uns einer Art Wunder nähern. Es war damals das Geheimnisvolle an der Geschichte des Kindes in der Krippe, das uns faszinierte. Zugegebenerweise, freuten wir uns genauso auf die Geschenke.
Heute weiss ich, dass die Geschichte des Kindes in der Krippe mehr als eine schöne Erzählung ist und dass uns das grösste aller Geschenke bereits gemacht wurde. In der Krippe in Bethlehem finden wir nämlich den Anfang jener Geschichte, die in den Prophezeiungen der Bibel schon lange zuvor angedeutet war: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben“, Worte, die wir aus dem Buch Jesaja kennen.

Dieses kleine Kind in der Krippe, der als Retter kommt, ist nicht einfach ein Retter, wie wir ihn uns vielleicht aus üblichen Romanen vorstellen. Seine Geburt ist das Zeichen dafür, dass Gott dem Menschen überschanderweise in einer Form nahe sein will, die für alle gleichermassen zugänglich ist. Denn er sandte nicht von Anfang an einen fernen, mächtigen Herrscher, sondern er sandte ein kleines Kind, das uns zeigen sollte, dass Gottes Nähe in der Liebe und in der Sanftmut liegt. So offenbart sich in der Krippe das Wesen Gottes auf eine Weise, die jeder Mensch verstehen und nachfühlen kann.

Deshalb besinne ich mich an jeder Weihnacht mit meinen Kindern an das grösste Geschenk, das Gott der Menschheit überhaupt machen konnte: ‘’D’Geburt vom Christchindli’’. Er ist das unsichtbare Band zwischen uns und Gott. Er ist das, was die Welt im Innersten zusammenhält und jeden einzelnen von uns an einer grösseren, umfassenderen Geschichte teilhaben lässt. So wird die Ankunft des Messias in der Krippe zur stillen Erfüllung eines über jahrtausend bestehenden Wunsches im Menschen: Gott so nahe wie möglich zu sein.

Weihnachten wird dadurch zu einer Erinnerung an uns alle, die Nähe zu Gott nicht in den grossen Gesten oder in den aussergewöhnlichen Errungenschaften zu suchen, sondern im Kleinen, im Alltäglichen, im Miteinander. Es erinnert uns daran, dass Gott oft dort zu finden ist, wo wir es am wenigsten erwarten: In einem Lächeln, in einer ausgestreckten Hand oder eben in einem kleinen Kind in der Krippe.

An dieses Weihnachtsgeschenk möchten wir auch in unseren Weihnachtsgottesdiensten gedenken: An Heiligabend, 16:30 Uhr in der Kirche Unterendingen und um 22:30 Uhr in der Kirche Tegerfelden und an Weihnachten um 10:00 Uhr in der Kirche Tegerfelden.

Herzliche Einladung dazu!


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